Globale Krisen, steigende Lebenshaltungskosten und ein angespanntes Immobilienangebot prägen die Wohnwünsche der Deutschen. Laut der aktuellen Interhyp-Wohntraumstudie 2025 treten viele Bundesbürger bescheidener auf – sowohl in Bezug auf Größe als auch auf Luxus. Der Wunsch nach Sicherheit, Stabilität und Rückzug überwiegt.
93 Prozent der Befragten wünschen sich einen geschützten Ort, der ihnen in Krisenzeiten Halt gibt. Damit ist das Bedürfnis nach Sicherheit im eigenen Zuhause so ausgeprägt wie nie zuvor. 97 Prozent legen zudem Wert auf ein schönes, wohnliches Umfeld, ein Anstieg um zwei Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr. Nur der Wunsch nach körperlicher und seelischer Gesundheit steht mit 98 Prozent noch darüber. Die eigenen vier Wände werden damit mehr denn je als emotionaler Anker und Rückzugsort verstanden.
Das spiegelt sich auch im veränderten Mindset der Bevölkerung wider. Die vergangenen fünf Jahre (geprägt durch Pandemie, Energiekrise, geopolitische Spannungen und wirtschaftliche Unsicherheiten) haben das Sicherheitsbedürfnis der Menschen nachhaltig verstärkt. Zwei Drittel der Kauf- und Bauinteressenten, die innerhalb der nächsten zwei Jahre ein Immobilienvorhaben planen, fühlen sich laut Studie verunsichert. 63 Prozent empfinden den Markt als schwierig und blockiert, 60 Prozent sehen sich finanziell außerstande, eine Immobilie zu erwerben, und 58 Prozent beklagen ein zu geringes Angebot.
Dennoch ist der Traum vom Eigenheim nicht verloren. Die Studie betont, dass trotz aller Krisen Chancen bestehen, Wohnträume zu verwirklichen. Die Bauzinsen bewegen sich im historischen Vergleich auf moderatem Niveau, die Immobilienpreise liegen vielerorts unter den Spitzenwerten der Niedrigzinsphase. Zudem haben sich Löhne in vielen Branchen positiv entwickelt.
Entscheidend ist, aktiv zu bleiben: Wer regelmäßig nach passenden Objekten sucht, sich frühzeitig beraten lässt und alternative Modelle, etwa gemeinschaftliche Wohnprojekte, in Betracht zieht, kann auch heute Eigentum realisieren. Kommunen und Politik sind gefordert, Rahmenbedingungen zu schaffen, die solche Initiativen fördern.
Die Interhyp-Studie finden Sie hier:
https://www.interhyp.de/wohntraumstudie/#immobilienwunsch