Den Auftakt gestaltete die Präsidentin des VDIV Deutschland, Sylvia Pruß. In ihrer Rede hob sie die Rolle der Immobilienverwaltungen als Stabilitätsanker hervor und machte klar, dass Verwaltungen bereit seien, die anstehenden Transformationsprozesse aktiv und entschlossen mitzugestalten.
Mit deutlichen Worten warnte Pruß vor dem wachsenden Fachkräftemangel, der die Branche zunehmend lähmt. Bereits heute bleibt wichtige Arbeit liegen, weil qualifiziertes Personal fehle. „Das ist nicht nur eine Herausforderung für uns als Branche, es gefährdet am Ende den Erhalt von Wohnraum im Bestand. Diese Warnung sollten wir alle ernst nehmen“, erklärte sie. Eigentümerversammlungen zu Randzeiten, eine immer dichtere Regulierungslandschaft und steigende Anforderungen machten es schwer, Fachkräfte zu gewinnen. Sie betonte: „Wir als Branche müssen viel tun, um junge Talente zu gewinnen, mit besseren Rahmenbedingungen, moderner Ausbildung, Aufstiegschancen und echtem Teamgeist.“ Der Verband setze deshalb verstärkt auf Qualifizierung, Netzwerke und Nachwuchsförderung wie das Young-Professionals-Netzwerk.
Auch zur Energiewende fand Pruß deutliche Worte: Damit sie im Gebäudebestand gelingt, brauche es vor allem Verlässlichkeit seitens der Politik. Gesetze wie das Gebäudeenergiegesetz hätten durch kurzfristige Änderungen und verspätete Förderstarts erhebliche Unsicherheit geschaffen. Ohne Planungssicherheit und praxistaugliche Vorgaben seien Sanierungsprojekte kaum umsetzbar. „Wir wollen die Ziele der Politik mittragen, brauchen dafür jedoch verlässliche Rahmenbedingungen und einen offenen Dialog auf Augenhöhe“, betonte die VDIV-Präsidentin.
Trotz aller Herausforderungen zeigte sich Sylvia Pruß optimistisch. Die Branche sei dynamisch, zukunftsorientiert und bereit für Veränderungen. Mit über 1.500 Teilnehmenden und 130 Ausstellern setze der Deutsche Verwaltertag 2025 ein unübersehbares Signal. „Wir erhalten Werte, wir moderieren zwischen Interessengruppen, wir machen aus Gebäuden Gemeinschaften – und wir werden weiterhin Impulse setzen, damit unsere Branche zukunftsfähig bleibt“, erklärte sie.