16.09.2024 Ausgabe: 6/24

Alle 30 Sekunden

Goffkein©adobe.stock.com

Leitungswasserschäden häufen sich, lassen sich aber eingrenzen.

Besitzer von Eigentumswohnungen und ihre Verwaltungen haben es heute mit vielen Risiken zu tun. Eines der größten: Schäden am Gebäude durch Wasserleitungsleckagen. Dabei bietet der Markt mittlerweile Lösungen, die mithilfe modernster Technologien und Künstlicher Intelligenz präventiv wirken.

Statistisch gesehen ist es sehr wahrscheinlich, dass die eigene Immobilie mindestens einmal durch undichte Wasserleitungen Schaden nehmen wird. Mehr als 1,1 Millionen Meldungen von Leitungswasserschäden erreichen die Versicherer jährlich, jeder zehnte Immobilieneigentümer ist demnach betroffen. Die Kosten dafür beliefen sich im Jahr 2021 auf insgesamt 3,8 Mrd. Euro – mehr als die in diesem Hochwasserjahr verursachten Elementarschäden.

Leitungswasserschäden werden in der Regel von der Wohngebäudeversicherung übernommen. Das bietet zwar eine gewisse finanzielle Sicherheit, doch Leitungswasserschäden sind komplexer als sie zunächst scheinen. Die Beseitigung gestaltet sich meist aufwendig und langwierig, zudem drohen weitere Konsequenzen, etwa weil solche Schäden nicht selten zum Wertverlust der betroffenen Immobilie führen. Tritt eine undichte Stelle in einer Leitung auf, gilt es schnell zu handeln, um größeren Schaden abzuwenden oder einzugrenzen.

Sensoren können schützen

Die Industrie hat sich dieser Herausforderung gestellt und verschiedene Lösungen entwickelt – neben traditionellen Herstellern auch innovative Technologieunternehmen. Zu unterscheiden ist dabei zwischen minimal- und maximal-invasiven Lösungen, die sich durch den Installationsaufwand und die damit verbundenen Kosten deutlich unterscheiden. Maximalinvasive Lösungen etwa erfordern die Durchtrennung der Wasserleitung, in die sie verbaut werden, um das gesamte Leitungssystem eines Gebäudes zu überwachen – mit entsprechend hohen Kosten. Sie eignen sich in der Regel nur für Einfamilienhäuser, da sie die Wasserzufuhr automatisch abstellen, wenn ein Leck erkannt wird.

Zu den minimalinvasiven Lösungen zählen Sensoren, die beim Kontakt mit Wasser ein akustisches Signal geben, wenn sie z. B. unter der Waschmaschine platziert werden. Dafür ist in jedem Raum mit Wasseranschluss ein eigener Sensor notwendig.

Neu auf dem Markt der smarten und intelligenten Wasserleckagesensorik ist Enzo one.drop. Er verbindet neueste IoT-Sensor-Technologie mit lernender Künstlicher Intelligenz und kommt ohne Stromanschluss und Internetverbindung aus. Zur Überwachung des gesamten Leitungssystems eines Hauses wird er minimalinvasiv auf einer Wasserleitung angebracht – ungewollter Verbrauch wird von dem Gerät erkannt und umgehend gemeldet.

Die Entwicklung und Implementierung fortschrittlicher Lösungen, die moderne Technologien und künstliche Intelligenz nutzen, werden zukünftig entscheidend sein, um Risiken effektiv zu minimieren und langfristig die Substanz und den Wert von Immobilien zu schützen.

Sautter, Dipl.-Ing. Joachim

Staatlich geprüfter Energietechniker, 
Geschäftsführer Sautter GmbH
www.sautter-planung.de