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Der Glasfaserausbau hat deutschlandweit Fahrt aufgenommen. Wie Verwaltungen nun dafür sorgen, dass Gebäudeeigentümer und Mieter den Anschluss nicht verpassen.
Lange wurde der schleppende Glasfaserausbau in Deutschland beklagt, jetzt geht es Schlag auf Schlag: Die Telekom erneuert bundesweit an einer Vielzahl von Orten gleichzeitig ihre Leitungen. Auch Finanzinvestoren und Versorger bauen Glasfasernetze. Höchste Zeit für Immobilienverwaltungen, sich selbst sowie die betreuten Gebäude, Eigentümer und Bewohner darauf vorzubereiten.
Wer abwartet, bis der Bagger in der Straße anrückt, riskiert, den zumeist kostenlosen Gebäudeanschluss zu verpassen. Immobilienverwaltungen sollten deshalb im ersten Schritt ihre Gebäude proaktiv beim Netzbetreiber anmelden. So ist sichergestellt, dass alle Daten und zuständigen Ansprechpartner korrekt erfasst sind, wenn der Ausbau geplant wird.
Telekommunikationsbetreiber haben nach § 134 Telekommunikationsgesetz (TKG) ein Zugangsrecht zum Gebäude und über § 145 Abs. 1 TKG auch zum Wohn- und Geschäftsraum; Bewohnern darf der Glasfaseranschluss nicht verwehrt werden. Darüber sollten Verwaltungen ihre Haus- und Wohnungseigentümer aufklären und dies mit einem formellen Beschluss absichern.
Der Netzbetreiber nimmt zum Projektstart den Kontakt auf. Bei einem Ortstermin wird dann geklärt, wie die Glasfaser von der Straße ins Gebäude kommt. Je nach Lage und Grundstück kann das dafür erforderliche Leerrohr per Minibagger im offenen Graben oder auch unterirdisch mit einem pressluftgetriebenen Werkzeug („Erdrakete“) zur Hauswand verlegt werden. Dort wird es durch die Gebäudewand geführt und die Bohrstelle dampfdicht versiegelt. Wo genau der Hausstich vorgenommen werden soll, darüber sollten sich Immobilienverwaltungen am besten schon jetzt Gedanken machen. Im Gebäude wird erst der Netzabschlusspunkt/ Hausverteiler installiert, von dort werden im zweiten Schritt die einzelnen Fasern in die Wohnungen geführt. Optimal wäre also ein Installationsort in der Nähe vorhandener Leerrohre oder Gebäudeschächte, z. B. stillgelegte Kaminzüge.
Die Glasfaserleitungen, die in die Wohnungen verlegt werden, sind selbst mit schützender Ummantelung dünner als ein Handy-Ladekabel und können durch unauffällige Mikrokanäle geführt werden. Das geschieht bei den meisten Ausbauprojekten erst, sobald ein Bewohner einen Glasfaser-Dienst bestellt hat. Dennoch sorgt die Vorstellung, eine neue Leitung zu bekommen, bei manchen Bewohnern für Unbehagen. Deshalb sollten WEG-Verwaltungen auf Nummer sicher gehen und sich per Vorratsbeschluss von der Wohnungseigentümergemeinschaft mit dem Management des Glasfaseranschlusses und der Leitungsführung beauftragen lassen. Die Ausbauprojekte haben einen straffen Zeitplan, kein Netzbetreiber kann es sich leisten, Eigentümerversammlungen abzuwarten. Der Vorratsbeschluss sichert die Eigentümergemeinschaft ab, den Anschluss nicht zu verpassen.
In manchen Regionen werben mehrere Netzbetreiber um den Gebäudeanschluss. Auch in dieser Frage sollten Eigentümergemeinschaften ihre Verwaltung mandatieren, die Angebote zu vergleichen und eine Entscheidung – etwa mit dem Verwaltungsbeirat – zu treffen. Dabei sollten Immobilienverwaltungen abwägen, ob die Anbieter finanziell solide und unternehmerisch langfristig aufgestellt sind oder eher auf den Netzverkauf oder die -vermietung spekulieren.
Vielerorts engagieren sich auch die Kommunen. 40 davon kooperieren mit der Telekom: Die Stadtwerke bauen, die Telekom betreibt die Netze. Neben der Qualität des Kundenservice sollte auch das Dienste-Angebot kritisch hinterfragt werden. Manche Betreiber bieten nur eigene Internet-Tarife. Die Telekom leitet, wie schon vom Festnetz gewohnt, auch die Dienste aller bekannten Anbieter wie Vodafone, 1&1, O2 usw. durch ihre Glasfaser. Einige Glasfaseranbieter machen den kostenlosen Anschluss davon abhängig, dass mindestens 30 bis 40 Prozent der Gebäude vorher einen Internetvertrag abschließen. Die Telekom dagegen baut den Anschluss auch dann, wenn nur einzelne Bewohner ein Angebot bestellen. Freilich rechnet sich der Ausbau nur, wenn möglichst viele Bewohner zur Glasfaser wechseln. Alle Netzbetreiber werben deshalb für den Umstieg und senden meist auch Medienberater von Tür zu Tür. Gerade in diesem Fall lohnt es sich, die Bewohner vorab zu informieren und auf einen seriösen Anbieter zu setzen.
Glasfaser macht als neuer Standard der digitalen Versorgung vor niemandem halt – und sollte niemanden verunsichern. Auch mit Glasfaser-Hausanschluss können „alteingesessene“ Bewohner bei ihrem alten Anschluss bleiben. Aber wollen sie das überhaupt? Die monatlichen Entgelte für Glasfaser sind meist nicht höher, bringen aber ein spürbar besseres Nutzererlebnis. Das überzeugt selbst ältere Bewohner, zu wechseln, denn auch für sie gehört das Internet längst zum Alltag. Wer Immobilieneigentum vor allem als Geldanlage betrachtet, kommt am Glasfaseranschluss nicht vorbei: Er sichert nachhaltig den Wert und die Attraktivität der Immobilie – richtig geplant, ohne Eigeninvestition.
ist freier Autor und Berater im Bereich Medien und Kommunikation mit Spezialisierung im Themenfeld Kabel-und Glasfasernetze.